Projekt Stockwaage – Update

tl;dr

Projekt Selbstbau-Stockwaage läuft weitestgehend stabil und fördert interessante Ergebnisse zu Tage.
Das Projekt ist noch ausbaufähig, sowohl in der Sensorik, als auch als Plattform zur Trachterfassung in der Region.


 

Nach knapp zwei Wochen Betrieb der Stockwaage bin ich insgesamt sehr zufrieden. Die Zuverlässigkeit der übertragenen Messwerte konnte weiter gesteigert werden, nachdem ein paar Kinderkrankheiten behoben wurden:

Wie bereits im vorhergehenden Artikel erwähnt, vereitelte unsere Aluminium-Rollade die sichere WLAN-Verbindung. Der in der Garage eingesetzte WLAN-Repeater entschärft die Situation weitestgehend. Allerdings könnte die Verbindung noch stabiler sein. Im Moment nutze ich ja noch den Raspberry Pi mit dem winzigen USB-WLAN Dongle EW-7811UN. Das dessen „Antenne“ nicht die Leistung bringen dürfte liegt auf der Hand. Mal sehen, wie es mit dem RedFly Wireless Shield werden wird.

Die Arduino Sketche u.a. für dieses Shield sind jedenfalls fertiggestellt und noch weiter optimiert und modularisiert worden. In diesem Zuge habe ich mit dem Berliner Initiator mois mal Kontakt aufgenommen und wir haben uns darauf verständigt, das Projekt zusammen voranzutreiben. Weitere Interessenten, die Ihre Ideen und  Wissen einbringen möchten sind herzlich willkommen.

Ein kleines Missgeschick ist die letzten 2 Tage in den Messwerten aufgefallen: Durch ungünstige Platzierung der Steckverbindung zwischen Arduino und Waage ist ein wenig Wasser eingedrungen und hat natürlich die Werte der Messbrücke verfälscht. Der Fehler wurde behoben und die falschen Messwerte per Hand entfernt.

Die Genauigkeit der Gewichtsmessung lässt nach Umstellung von Rohwerten auf Medianwerte über 11 Messzyklen zur Zeit keine Wünsche mehr offen. Unsere auf der Beute ruhende Katze wurde automatisch raus gerechnet. :-)

Noch eine schöne Erkenntnis:
Wenn man sich im Graphen den Zeitraum 16.03. – 17.03. (2 Tage schönes Wetter) heran zoomt, kann man folgendes erkennen:

Bienenflug-Gewicht

Jeweils gegen 11:30 Uhr überspringt die Außentemperatur (blau) die Marke von 12°C. Zeitgleich nimmt das Gesamtgewicht (grün) der Beute um ca. 100g (16.03.) bzw. 300g (17.03.) ab, um gegen Ende des Flugbetriebs (17:00 bzw. 18:00 Uhr) das gleiche an Gewicht wieder zuzulegen. Da haben wir dann wohl die Flugbienen gewogen. :-D
Dazu eine (wissenschaftlich möglicherweise nicht ganz haltbare) Modellrechnung: Die durchschnittliche Biene (Arbeiterin) wiegt ca. 120mg. 300g fehlendendes Gewicht an Flugbienen macht also ca. 2500 Bienen, die am 17.03. zeitgleich unterwegs waren. Futterverbrauch im Stock, Eintrag Pollen und Nektar, Verbrauch von Flugbenzin und eventuelle Verluste auf dem Weg lassen wir mal großzügig außen vor.

Ausblick:

Weiterhin habe ich mir den Feuchtigkeitssensor HTU21D und den Helligkeitssensor TSL2561 besorgt. Die Funktionen zum Ansteuern der beiden Sensoren sind bereits fertig und auch schon im Arduino-Sketch eingebaut. Die I²C Schaltung auf dem Breadboard sieht wie folgt aus:

Uno-RedFly-Humid-Light

Für den HTU21D hat mir ein Freund per 3D Drucker schon mal einen Käfig gedruckt, irgendwie muss man die Damen ja vom Verkitten der Sensorik abhalten. Das grundsätzliche Setup funktioniert jedenfalls schon mal. Wann ich die Sensoren in den Live-Betrieb aufnehme weiß ich noch nicht.

Aufbau eines Sensornetzwerkes in der Region?

Bei unserem heutigen Vereinstreffen habe ich die Stockwaage vorgestellt und habe 2-3 Interessenten gefunden, die bereit wären mitzumachen. Dann hätten wir die Möglichkeit, die Trachtsituationen an den verschiedenen Standorten im Vereinsgebiet zu vergleichen. Mal schauen ob das klappt.